Hemmoorer Geschichte

Warstade



mit den Ortsteilen:

Alt-Warstade, Neu-Warstade, Herrlichkeit, Schwarzenhütten, Sietwende, Warstader Deich, An der Pferdebahn
Alte Flurnamen: Lieth, Kirchfeld, Harmfeld, Heidacker, Ewende, Sieb, In der Luft, Am sieten Berg, Bornhorst, Querpfad, Zarge, Krakabel, Kümmelberg (Kömberg)

Warstade = Wa(ste)rgestade = Westergestade = Westufer, nämlich an der Oste, die früher bei Hechthausen in die Elbe ging. Der Ortsname wird abgeleitet von Westergestade, wobei Endungen „stätt“ und „stade“ das Gleiche bedeuten, nämlich flaches Ufergelände. Zusammen mit der Bestimmung „War“ oder „Wer“ ergibt die Bedeutung „Werstätte“ (Wergestade), deren Aufgabe es war, das Land gegen die Seeräuberzüge der Normannen zu schützen.

Die ersten Einwohner waren Bauern. So waren auf einer Feldmark von 777 Hektar 12  bis 14 Höfe angesiedelt, die eine geschlossene Besiedlung darstellten. Im Jahre 1500 befanden sich 11 Höfe und 4 Kötnerstellen. 1647 wurden 34 Wohnungen gezählt. 1655 hatten die größten Höfe etwa 60 bis 86 Morgen. Die Bauern waren nicht Besitzer der Höfe und Katen. Dies waren die Grundherren. Die Bauern mussten ihren Grundherren bis ins 1. Jahrhundert „Meierlasten“ (Pacht) bezahlen, die meistens aus Geld, Naturallieferungen und auch als Dienstleistungen für den Gutsherren bestanden.

So waren in Warstade und auch in Westersode vorwiegend die von Marschalck, die Grafen von Brobergen, das Kloster Himmelpforten, das Kloster Harsefeld, das Amt Bremervörde, der Pastor und die Kirche Lamstedt, der Vogt zu Lamstedt die Grundherren.

Warstade wurde erstmals am 1. Mai 1255 erwähnt. Dieses genaue Datum verdanken wir dem Generalsuperintendanten Johann Hinrich Pratje. In dem Band elf seines Buches Altes und Neues“ aus dem Jahre 1779 findet man die erste Erwähnung. In dem Text werden die Einkünfte des Klosters Himmelpforten (Eulsete) bestätigt. Die Bewohner von Warstade mussten den großen und den kleinen Zehnten (Schmalzehnten) abführen, und zwar von einem ganzen und halben „Meierhof“.

Die Zehntherrschaft
Der Zehnte gehörte zu den Lasten, die den Bauern zeitlebens am schwersten bedrückten. Diese Zehntpflicht überdauerte ein ganzes Jahrtausend und endete erst 1833 und wurde durch eine Kapitalentschädigung abgelöst.

Mühlen in Warstade
Die älteste Mühle wurde 1870 von dem Müller Teut gebaut. Der letzte Besitzer war Werner Haack. Diese existiert heute nicht mehr. Sie stand zwischen der Hauptstraße und der Pferdebahn.
Die zweite, die größere an der Mühlenstraße, wurde 1894 von dem Müller Johann C. Steffens gebaut. Der letzte Besitzer als Müller war Dietrich Haack. Heute ist die Mühle eine Ruine.
Hier erfahren Sie mehr über Mühlen in Hemmoor.

Das Wappen

In Rot ein aufgerichteter abgewendeter goldener Schlüssel, Verbunden mit einer goldenen Waage; im rechten Schildeck ein schräglicher silberner Wellenstreifen

Der Wellenstreifen versinnbildlicht die Oste, die Waage das historische örtliche Gericht; der Schlüssel soll an das Adelsgeschlecht von Brobergen erinnern.

Warstade um 1925

Areal:      777.17 Hektar
Boden:    Geest, anmooriger Boden, Marsch
Kirchen:      evangelische (Bau 1898) und katholische (Bau 1905)
Kirchen im Osteland:   Basbeck, Hechthausen, Osten , Warstade
Eisenbahnstation:  Warstade – Hemmoor
Bau der Eisenbahn 1881 eingleisig, seit 1902 zweigleisig
Volksschule seit 1770 (das Gebäude von 1807 wurde 1875 abgebrochen und ein neues zweistöckiges gebaut, 1892 ein zweites neues Schulhaus)
Privatschule seit 1907
Friedhof seit 1808, Erweiterung des Friedhofs 1882
1902 – 04 Anlage eines neuen Friedhofes
Bau eines Armenhaus 1882 (zusammen mit Basbeck, Hemm, Hemmoor)
Sitz von zwei Ärzten
Einrichtung einer Pfarrkollaboratur (Pfarrnebenstelle)
Gendarmeriestation  1891
Landjägerstation mit Oberlandjäger
Gemeindevorsteher und Standesbeamter
Freiwillige Feuerwehr seit 1923
Posthilfsstelle
Nächster Sitz einer Apotheke:   Osten
Nächste Post- und Telegraphenstation:   Basbeck

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