Könige unter sich

Könige unter sich



Grünkohlkönig

Alljährlich im Januar veranstaltet der Geschichts- und Heimatverein für seine Mitglieder und Freunde in der Kulturdiele den Dielenabend. Dieser ist traditionell, im Rahmen der Pflege des Brauchtums,  mit einem zünftigen Grünkohlessen verbunden. Nach dem Essen wird stets ein kurzweiliges Programm angeboten.
Höhepunkt des Abends aber ist die Proklamation eines neuen Grünkohlkönigs bzw. -königin.  Eine „unabhängige Findungskommission“, bestehend aus mehreren „hochwohllöblichen“ Vorstandsmitgliedern, sucht die neue Majestät aus. Die hohe Ehre wird meistens einer Person zuteil, die sich um den Heimatverein verdient gemacht hat. Die Laudatio für den neuen Würdenträger hält stets die vorherige Majestät.

Grünkohlkönige

1992                1. Grünkohlkönig       Paul I.             Paul Neese
1993                2. Grünkohlkönig       Horst I.           Horst Jarck

                        Von 1994 – 2010 fanden keine Wahlen statt.

2011                3. Grünkohlkönig       Ingolf I.           Ingolf Martens
2012                4. Grünkohlkönig       Dietmar I.       Dietmar Weritz
2013                5. Grünkohlkönig       Wolfgang I.     Wolfgang Homberg
2014                6. Grünkohlkönig       Herbert I.        Herbert Stelling
2015                7. Grünkohlkönig       Johannes I.     Johannes Schmidt
2016                8. Grünkohlkönig       Silvester I.       Herbert Hammann
2017                1. Grünkohlkönigin    Barbara I.       Barbara Pagel
2018                9. Grünkohlkönig       Heino I.           Heino Grantz
2019               10. Grünkohlkönig      Werner I.        Werner von der Heide
2020               11. Grünkohlkönig      Heinrich I.       Heinrich Heinbockel

“Hohn ut de Tünn smieten”

Nach Ende des deutsch-französischen Krieges 1870/71 und der danach erfolgten Bildung des Deutschen Kaiserreiches erlebte auch die hiesige Region, begünstigt durch die seit 1866 bestehende Portland Cementfabrik, einen wirtschaftlichen Aufschwung. Zahlreiche Geschäfte und Betriebe entstanden und viele Gasthäuser wurden gebaut, so in Westersode 7, in Warstade 6, im heutigen Althemmoor 4. Ein Einwohner begründete seinen Antrag auf Erteilung der Konzession damit, dass er in den letzten 15 Monaten 31.000 Flaschen Bier verkauft habe.

Auch mehrere Vereine wurden gegründet, die auf den Sälen der Gastwirtschaften jeden Sonntag und Festtag Tanzvergnügen veranstalteten. Auch Kegelbahnen wurden gebaut. Die Bevölkerung wollte wieder ausgehen und ausgiebig feiern.
In Warstade z.B. veranstalteten1874 (21. Juni, 19. Juli, 26. Juli und 16. August) drei Gastwirte in Eigenregie vier Schützenfeste, abends mit Ball. Ein Karussell, Schieß- und Spielbuden,  das Aufsteigen eines eleganten Luftballons sowie eine bengalische Beleuchtung sorgte auf dem Schützenplatz für Vergnügen und Unterhaltung. Auch wurde ein Umzug mit Abholung des Schützenkönigs gestartet, ohne dass ein Verein existierte, dieser wurde erst 1887 gegründet.

Der Besitzer vom Tivoli in Westersode – Herrlichkeit richtete eine Hunderennbahn ein. Bis 1911 waren dort Hunderennen zu sehen.

Der Gastwirt Heinrich Friedrich Hornbostel im heutigen Althemmoor hatte eine andere Idee. Er schaltete am 18. August 1874 im Otterndorfer Wochenblatt eine Anzeige, wo dieser zum Wettbewerb „Hahn aus der Tonne geworfen“, abends mit Ball, zum 23. 8. einlud.

Archiv des Landkreises Cuxhaven / Kranichhaus

Diese Anzeige nahm der Heimatverein zum Anlass, diesen alten Brauch seit 2009 wieder aufleben zu lassen: 
Zu der damaligen Zeit befand sich in der Tonne (ein Heringsfass) ein lebendiger Hahn. Wenn das Fass von den hölzernen Wurfgeschossen so zerlegt war, dass der „kirre“ Hahn wegflattern konnte, erhielt ihn der letzte Werfer. Er musste ihn aber erst noch einfangen. Das war bestimmt keine leichte Aufgabe. Damals war das für die zahlreichen Teilnehmer und auch für die Zuschauer bestimmt eine „Mordsgaudi“.

Heute ist wegen des Tierschutzes statt eines Hahnes eine Kegelkugel in der Tonne. Der zu gewinnende Hahn befindet sich in einem Käfig und schaut sich das „Spektakel“ aus sicherer Entfernung an. Vor Beginn des Wettkampfes werden die Teilnehmer in eine Liste eingetragen. Das bestimmt die Reihenfolge der Werfer. Zuerst hat jeder 3 Würfe, zum Schluss nur noch einen Wurf. Wenn die Kugel dann aus dem zerlegten Fass heraus rollt, ist der Wettkampf beendet und der letzte Werfer ist der Hahnenkönig.

2009                1. Hahnenkönig         Heinz Hellwege
2010                2. Hahnenkönig         Rainer Kuhnke
2011                3. Hahnenkönig         Henry Feder
2012                4. Hahnenkönig         Matthias Zemke
2013                5. Hahnenkönig         Heiko Gamlin
2014                6. Hahnenkönig         Heiko Gamlin
2015                7. Hahnenkönig         Herbert Garms
2016                8. Hahnenkönig         Herbert Garms
2017                9. Hahnenkönig         Matthias Zemke
2018               10. Hahnenkönig        Heino Grantz
2019               11. Hahnenkönig        Stefan Vetter

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