Der Hafen Schwarzenhütten
- Geschrieben von Heino Grantz
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Zu den ältesten Ansiedlungen von Warstade gehört der Hafen Schwarzenhütten. Der Gründer der kleinen Niederlassung an der Schiffsstelle an der Oste hieß Harm Schwarz. Sein Besitztum nannte man „Schwarz sin Hütten“.
Daraus wurde dann Schwarzenhütten.
Die Hütte war eine Ziegelei. Überall an der Oste entlang war Ton zu finden und viele Ziegeleien waren hier entstanden. Nach dem großen Hamburger Brand 1842 wurden für den Wiederaufbau viele Ziegelsteine gebraucht, und die Osteschiffer konnten ebenso wie die Ziegeleibesitzer damit ein gutes Geschäft machen.
Die Oste war früher ein bedeutender Handelsweg. Schiffe brachten von Hamburg russischen und märkischen Roggen, Mais, Reis und Kolonialwaren, Salz und Sirup, Essig und Stoffe, mit denen Frauen, eine Kiepe auf dem Rücken, über Land gingen und einen sogenannten „Hockenhandel“ betrieben.
Mit Ziegelsteinen, Torf, Holz und Stackbusch zur Uferbefestigung beladen, fuhren die Kähne (Segelschiffe) nach Hamburg zurück. Im Herbst lieferten die Bauern der Geest Kartoffeln für die Stadtbewohner. So fand auf dem Wasserwege ein reger Warenaustausch zwischen Stadt und Land statt.
Im Zuge der Stilllegung der Zementfabrik wurden Verhandlungen über die Weiterführung des Hafens geführt. Es wurde dafür gesorgt, dass der Hafen eine eigenständige Existenz weiterführen kann. 1980 wurde dann die Tochtergesellschaft „Hafenbetriebsgesellschaft Schwarzenhütten GmbH“ gegründet. 1982 wurde ihr das gesamte, für den Betrieb benötigte Betriebsvermögen übertragen. Schwarzenhütten wurde für eine lange Zeit ein potenter Umschlagplatz für Baustoffschüttgüter und Düngemittel.
Heute ist Schwarzenhütten nur noch ein Hafen für „Freizeitkapitäne“.