Persönlichkeiten



Peter Schütt


Der Schriftsteller Peter Schütt wurde als Sohn des Lehrers Walter Schütt am 10. Dezember 1939 in Basbeck geboren. Mit seinen beiden jüngeren Schwestern wuchs er im Schulhaus in Basbeck am Moor auf, wo sein Vater als Einklassenlehrer Unterricht erteilte. Später besuchte er zunächst die Private Oberschule Warstade und dann das Athenäum in Stade. 1959 machte er dort sein Abitur. Bereits in seiner Schulzeit schrieb er meteorologische Beiträge für die Nieder-Elbe-Zeitung.

In Göttingen, Bonn und vor allem in Hamburg studierte Peter Schütt Germanistik und Geschichte. Er schloss seine Studien 1967 mit einer Dissertation über den schlesischen Barockdichter Andreas Gryphius zum Doktor der Philosophie ab. Anschließend war er als freier Schriftsteller tätig.

Seine ersten literarischen Veröffentlichungen fallen in seine Studentenzeit, im Zeichen des linken Radikalismus der 68er Bewegung. Bereits 1966 kam er zur Dortmunder Gruppe 61. Drei Jahre später war er einer der Initiatoren des „Werkkreises Literatur der Arbeitswelt“, dessen Hamburger Gruppe er mehrere Jahre leitete. Im Hamburger Quer-Verlag erschienen damals seine ersten Lyrik- und Prosasammlungen. In den Siebziger- und Achtzigerjahren machte sich Peter Schütt mit seinen Reiseberichten – über Vietnam, Sibirien, das andere Amerika, Afrika und den Iran – einen Namen. Zum Schreiben wurde er vor allem von seinem Onkel Alfred Vagts und von Peter Rühmkorf angeregt.

Über letzteren bekam Peter Schütt schon früh Zugang zum Kreis um die linke Studentenzeitschrift „konkret“. Er trat 1965 dem Sozialistischen Studentenbund bei und wurde 1967 in der Studentenbewegung aktiv. Wegen seiner Beteiligung am Sturz des Hamburger Kolonialdenkmals im Garten der Universität verlor er 1967 seine Assistentenstelle am Literaturwissenschaftlichen Seminar. Seitdem lebt er als freier Schriftsteller in Hamburg – Eppendorf.

Von 1971 bis 1988 gehörte er dem Vorstand der „Deutschen Kommunistischen Partei“ an, aus der er wegen seines Engagements für den Reformkurs von Michail Gorbatschow ausgeschlossen wurde. Er trat daraufhin aus der Partei aus und bilanzierte in seinem Buch „Mein letztes Gefecht. Abschied und Beichte eines Genossen“ selbstkritisch seine Irrtümer. Seither ist er parteilos.

Nachdem Peter Schütt 1987 eine Iranerin geheiratet hatte, mit der er zwei Kinder hat, konvertierte er 1990 zum schiitischen Glauben. In religiöser Hinsicht ist Peter Schütt zeitlebens ein Suchender gewesen. Bereits 1959 trat der ursprünglich lutherische Christ zum Katholizismus über.

Sein Interesse für den Islam begann bereits während der Studentenbewegung. 1996 unternahm er eine Pilgerfahrt nach Mekka. Seine Heimat hat er im Islamischen Zentrum an der Hamburger Außenalster gefunden. Dort trifft er sich in einem offenen Kreis mit Glaubensbrüdern, Nichtmuslime wie Christen, Juden, Buddhisten, Esoteriker und sogar erklärte Atheisten.

Er ist Mitglied der Hamburger „Patriotischen Gesellschaft von 1765“ und leitet dort seit 1983 den „Interreligiösen Dialog“. Er versteht sich als Anwalt des multireligiösen Dialogs und als der er im In- und Ausland geachtet wird. Weiter ist er seit 1971 Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller und des Werkkreises „Literatur der Arbeitswelt“. Von 1966 – 1969 war er Mitglied des SDS in Hamburg. Bei der Zeitschrift MUT ist Peter Schütt heute noch ständiger Mitarbeiter, für der er regelmäßig Beiträge abliefert. Außerdem arbeitet er für die FAZ, Die Welt, den Rheinischen Merkur und den Deutschlandfunk.

In Gedichten und Kurzgeschichten hat er sich immer wieder mit seiner Heimat, dem Osteland, beschäftigt, nicht zuletzt in seinen Veröffentlichungen „Mein Niederelbebuch“ und „Notlandung in Turkmenistan“. Die Oste, die Schwebefähre zwischen Osten und Hemmoor , „Gottes himmlische Galeere“, wie er sie nennt, spielen eine Dauerrolle.

Eine Dichterlesung am 14. Juni 1996 in der Kulturdiele, organisiert vom Hemmoorer Geschichts- und Heimatverein und vom Culturkreis Hemmoor, stand unter dem Motto: „Von Hemmoor nach Mekka“. Peter Schütt las an dem Abend u.a. Texte aus seinem Buch „Notlandung in Turkmenistan“.

Seine Veröffentlichungen:


  • „Sicher in die siebziger Jahre. Straßentexte“ Hamburg 1969
  • „Die Dramen des Andreas Gryphius“ Hamburg 1971
  • „Friedensangebote“ Hamburg 1971
  • „Vietnam 30 Tage danach“ Dortmund 1973
  • „40 Pfennig mehr oder der Stapellauf fällt ins Wasser“ Oberhausen 1975
  • „Mein Niederelbebuch“ Fischerhude 1976
  • „Ab nach Sibirien“ Dortmund 1977
  • „Für wen? Für uns!“ Fischerhude 1977
  • „Beziehungen“ Fischerhude 1977
  • „Klarstellung“ Berlin 1978
  • „Zwei Kontinente” Fischerhude 1978
  • „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan….“ Dortmund 1980
  • „Die Muttermilchpumpe“ Dortmund 1980
  • „Peter Schütt, Zeitgedichte“ München 1980
  • „Zwischen Traum & Alltag“ Fischerhude 1981
  • „Entrüstet Euch!“ Dortmund 1982
  • „Let´s go East“ Dortmund 1982
  • “Schaut auf diese Werft” Hamburg 1983
  • „Was von den Träumen bleibt“ Dortmund 1983
  • „Bäume sterben aufrecht“ Berlin1983
  • „Das kleine 35-Stunden-Buch“ Dortmund 1984
  • „Das Kreuz des Südens“ Dortmund 1985
  • „Liebesgedichte“ Fischerhude 1987
  • „… wenn fern hinter der Türkei die Völker aufeinander schlagen“ Köln 1987
  • „Die Himbeersoße kam vom KGB“ Dortmund 1989
  • „Moskau funkt wieder“ Köln 1989
  • „Mein letztes Gefecht. Abschied und Beichte eines Genossen“ Böblingen 1992
  • „Notlandung in Turkmenistan“ Asendorf 1996
  • „Allahs Sonne lacht über der Alster“ Asendorf 2001
  • „Von Basbeck am Moor, über Moskau nach Mekka, Stationen einer Lebensreise“, Asendorf 2008

als Herausgeber


  • „Aktion Roter Punkt“ München 1969
  • „Faustregeln für Klassenkämpfer“ Dortmund 1970
  • „Linkes Lesebuch“ Dortmund 1970
  • „Nix zu machen?“ Köln 1971
  • „Zu Gast bei Freunden“ Dortmund 1972
  • „Mitbestimmen, Macht gewinnen“ Oer-Erkenschwick 1973
  • „Frieden & Abrüstung“ Fischerhude 1977
  • „Amandla maatla“ Dortmund 1983

Peter Schütt Texte:


Weiterführende Links:


http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Schütt

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