- Geschrieben von Heino Grantz
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Paul Neese
Am 10.April 1939 wurde Paul Neese in Westersode geboren.
Nach dem Besuch der Volksschule in Westersode erlernte er auf der Portland Zementfabrik Hemmoor den Beruf eines Maschinenschlossers.
Paul Neese, ein aufrechter Demokrat, das „kommunalpolitische Urgestein“, ein „Sozialdemokrat hanseatischer Prägung“, und Gewerkschaftler der I.G. Chemie, war fast 40 Jahre im ehrenamtlichen Dienst für seine Heimatstadt Hemmoor. Gradlinig, zuverlässig, treu stand er zu den Menschen und der Politik, Tugenden die heute oft gesucht würden. Wortgewaltig und mit der ihm eigenen Durchsetzungskraft kämpfte er für alle, für jeden hatte er ein offenes Ohr, sei es für seine Zementkollegen, für seine Fabrik, der Hemmoor Zement, für die unzähligen Vereine und Verbände, für sein Hemmoor, für den Landkreis Cuxhaven, für das Land Niedersachsen.
Er hat sich um die kommunalpolitische Landschaft im norddeutschen Raum verdient gemacht. Keiner hat in den letzten Jahrzehnten sich so viel engagiert, so viel bewirkt, so viel angeschoben wie Paul Neese. Dies geschah vielfach zusammen mit seinem Landtags- bzw. Kreistagskollegen Martin Döscher. Parteiübergreifend konnten beide zahlreiche Projekte im Landkreis Cuxhaven und in der Samtgemeinde Hemmoor realisieren.
Die Einrichtung des Freilichtmuseum mit der Zementschute, der Bau der Kulturdiele und der Kroppscheune, der Geschichts- und Heimatverein Hemmoor e.V., die Kulturstiftung „Zement aus Hemmoor“, der Förderverein „Erinnerung an Zement aus Hemmoor“ sind mit seinem Namen ganz eng verbunden. Viele wirtschaftliche Ideen, wie die „Cuxland – Ausstellung und nicht zuletzt die Verleihung der Stadtrechte tragen seine Handschrift.
Auch lag ihm die Ringpartnerschaft zur Völkerverständigung mit den Städten Swaffham aus England und Couhé aus Frankreich am Herzen. Außerdem pflegte er gute Beziehungen mit der Gemeinde Rüdersdorf aus Brandenburg.
Seine Ämter:
- Er war Ratsherr der Gemeinde Westersode von 1964 – 1968,
- Ratsherr der neugebildeten Großgemeinde Hemmoor von 1968 – 2000,
- Ratsherr der neugebildeten Samtgemeinde Hemmoor von 1972 – 2000,
- Bürgermeister der Stadt Hemmoor von 1981 bis 2000,
- Samtgemeindebürgermeister von 1986 bis 1997,
- Kreistagsabgeordneter des Landkreises Land Hadeln von1972 – 1977,
- Kreistagsabgeordneter des neugebildeten Landkreises Cuxhaven von 1977 – 2000,
- 1. stellvertretender Landrat von 1996 – 1998
- Abgeordneter des Niedersächsischen Landtages von 1978 – 1990,
- Mitglied des Präsidiums des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes von 1986 -2000, dessen Vizepräsident von 1992 – 2000,
- Mitglied des Verwaltungsrates der Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln seit 1973,
- Mitglied des Kreditausschusses der Kreissparkasse bis 1978,
- Mitglied des Stiftungsrates der Kulturstiftung der Kreissparkasse seit 1992,
- Mitglied der Verbandsversammlung des Wasserbeschaffungsverbandes Wingst
- Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Volkshochschule Hadeln,
- Betriebsratvorsitzender der Hemmoor Zement von 1967 – 1983,
- Mitbegründer des Geschichts- und Heimatverein Hemmoor 1984, 2. Vorsitzender bis 1994,
- Gründer der Kulturstiftung „Zement aus Hemmoor“ 1994,
- Vorsitzender des Stiftungsvorstandes von 1994 – 2000,
- Gründer des Fördervereins „Erinnerung an Zement aus Hemmoor“, 2. Vorsitzender
Für seine Lebensleistung erhielt Paul Neese überaus zahlreiche Auszeichnungen:
- Verdienstkreuz am Bande des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 1999
- Ehrennadel und Ehrenring der Stadt Hemmoor
- Ehrenzeichen des Landkreises Cuxhaven in Silber und Gold
- Ehrennadel der 3. Panzerdivision in Gold
- Ehrennadel des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes in Silber und Gold
- Ehrenmedaille des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes in Silber
- Ehrenmitglied des Kommandos der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Hemmoor
- Verbandsauszeichnung des Schützenkreises Altkreis Neuhaus / Oste in Bronze und Silber
- Ehrennadel des Schützenvereins Westersode in Silber und Gold
Nach ihm wurde das Gelände des Freilichtmuseum „Paul-Neese-Platz“ genannt und ihm zu Ehren wurde bei der Zementschute am 9.Juni 2003 ein Denkmal, eine Bronze-Stele aufgestellt, die der Bildhauer Müller-Belecke angefertigt hat..
Er verstarb, leider für alle viel zu früh, kurz vor seinem 61. Geburtstag, am 3. April 2000.
Auf dem Westersoder Friedhof fand er seine letzte Ruhestätte.