Persönlichkeiten



Irmgard Säland


Die plattdeutsche Heimatdichterin Irmgard Säland wurde 1936, als Tochter der Kaufleute Willi und Anna Buck, in Westersode geboren.
Sie wuchs hochdeutsch auf, besuchte in ihrem Heimatort die Volksschule, in Warstade die Mittelschule und in Stade die städtische Handelsschule. Danach erlernte sie den Beruf einer Einzelhandelskauffrau. Verheiratet ist sie seit 1959 und führte viele Jahre, gemeinsam mit ihrem Mann, das in der Westersoder Schulstraße gelegene Einzelhandelsgeschäft ihrer Eltern, das 1895 in kleinerer Form von den Großeltern gegründet wurde.

Ihr Hobby war seit ihrer Jugend das Schreiben von Gedichten und Geschichten zu Geburtstagen und Hochzeiten. Sie brachte mit Ideenreichtum und viel Freude auch plattdeutsche Erzählungen und Gedichte zu Papier. 1991 wurde Irmgard Säland vom NDR ins Ohnsorg-Theater eingeladen, um dort mit die besten plattdeutschen Geschichten bei dem Wettbewerb „Ferientiet“ u.a. mit ihrem Beitrag „Vör Gericht“ zu Gehör zu bringen. Dieses gab ihr Auftrieb, um noch mehr zur Feder zu greifen, wovon man sich im Hörfunk des NDR 1, Welle Nord durch R. Bull überzeugen konnte.

Als plattdeutsche Schreiberin gehörte sie dem „Plattdüütschen Schrieverkring twüschen Elv un Weser“, an.

Ihre veröffentlichten Bücher aus den Jahren:

  • 1999 “So weer dat – So is dat“,
  • 2001 „Sünn un Schadden“,
  • 2004 „Höör maal, dor is wat“,
  • 2005 „Vergeten? Besinnen!“

verhalfen Irmgard Säland zum Erfolg.

Über 15 Jahre, von 1989 mit „Wat ward ut Wiehnachten?“ bis 2005 mit „Sorgen üm de Elv“ hatte sie viele eigene kurze Geschichten in Platt im Stader Tageblatt veröffentlicht. Im Februar 2000 hatte Irmgard Säland zusammen mit Christa Eggers den „Plattdüütschen Nomeddag“ im Klubzimmer des Ohl`s Gasthofes ins Leben gerufen, der inzwischen unter der Regie vom Geschichts- und Heimatverein veranstaltet wird.
Diese vergnügten Stunden mit Platt-Lesen, -zuhören und gemeinsamen Singen von ca. 50 – 65 Platt-Interessierten finden noch immer in den Wintermonaten, von Oktober bis April, jeden 1. Donnerstag im Monat bei Ohl’s auf dem Rathausplatz statt, um die plattdeutsche Sprache zu pflegen.
Die Autorin Irmgard Säland freute sich auf jeden dieser Nachmittage. Sie nutzte die Zeit dazwischen zum Plattdeutsch-Schreiben. So hat sie u.a.„Max und Moritz“ ins Hadler platt übersetzt.

Nach langer schwerer Krankheit verstarb Irmgard Säland im Alter von 77 Jahren am 20. Februar 2014

Ooste – Wellen


  1. Wo die Ooste-Wellen – och, wo leev ik se –
    iebrig lustig gluckert – kene sünd as d -e,
    wo se quirlig danzt un Hart un Seel ümbruust,,
    dor is miene Heimat, dor bün ik to Huus.
  2. Wo de ruge Wind uns meist von`t Meer her weiht,
    wo an `t Oiber von de Oost de Diek fast steiht,
    wo de Well´n von`Fluss sünd jümmer krallig kruus,
    dor is miene Heimat, dor bün ik to Huus.
  3. Wo de Ooste-Wellen, och, wo leev ik se,
    Schuumkronen an´T Land spöölt, dat an Luuv un Lee,
    wo bi Floot un Ebbe se voröbersuust,
    dor is miene Heimat, dor bün ik to Huus.
  4. Reiher, Mööv un Ohnt un Ool vörbi hier drievt
    op un in de Oost un uk noch geern hier blievt
    wo de Fluss noch sauber, disse schöne fluss,
    dor is miene Heimat, dor bünn ik to Huus.
  5. Disse Ooste-Wellen, och, wo leev´ ik se,
    de bi Sünnschien blitzen doot, so schöön sünd de,
    glööv mi, also wirklich, se bringt wohre Lust
    her in miene Heimat, wo ik bün to Huus!

Vermutlich aus dem Original “Wo die Ostseewellen trecken an den Strand”
Text: Martha Müller-Grählert, 1907 (geboren am 20.10.1876 in Barth, Pommern)
Musik: Simon Krannig, 1910
Quelle: Volkslieder Archiv Müller-Lüdenscheid Verlag

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